Mögliche Voranzeichen einer Legasthenie/Dyskalkulie im Vorschulalter

*Entwicklung: Fehlende oder verkürzte Krabbelphase.
*Sprache: Das Kind beginnt erst spät zu sprechen, die Sprache ist sehr vereinfacht und die Aussprache undeutlich. Reime und Liedertexte können nicht gemerkt werden.
*Anweisungen: Diese können nur schwer verstanden und gemerkt werden.
*Zuordnungen: Namen können bekannten Gesichtern (Familie, …) nicht zugeordnet werden, Farben werden nicht als solche erkannt.
*Serialität: Abfolgen werden nicht verstanden (Uhrzeit, Tage, Monate, …).
*Feinmotorik: Schwierigkeiten im Binden der Schuhbänder, Halten eines Stiftes, Umgang mit Essbesteck, Zeichnungen sind wenig detailliert.
*Grobmotorik: Schwierigkeiten im Ballfangen, schlechte Körperkoordination (häufiges Stolpern, Fallen, …).

[Vgl. Diplomstudium Psychologie, EÖDL-Ausbildungen, persönliche Erfahrungswerte als Trainerin und dreifache Mutter legasthener Kinder, 2021] 

Mögliche Anzeichen einer Legasthenie im Schulalter

*Schriftbild: Das Schriftbild ist krakelig und unregelmäßig. Am Ende der Zeile kommt es zu einem Zusammendrängen der Wörter oder es wird über den Rand hinausgeschrieben. Das erste Wort einer Zeile rutscht immer mehr nach rechts, gegen Zeilenende beginnen die Buchstaben zu fliegen.
*Lesen: Es wird sehr langsam, ungenau und stockend gelesen. Dabei wird oft der letzte Buchstabe eines Wortes weggelassen („nich“ statt „nicht“).
*Buchstaben: Am Wortanfang kommt es zu einer Verdoppelung des ersten Buchstabens („Aapfel“ statt „Apfel“), Anfangsbuchstaben werden weggelassen („und“ statt „Hund“), große und kleine Buchstaben werden vermischt („HoSe“ statt „Hose“) oder es werden zusätzliche Silben in ein Wort eingeschoben („Blumeme“ statt „Blume“).
*Punkte: „i-Punkte“, Umlautpunkte (ä, ö, ü) und Satzzeichen werden nicht gemacht.
*Verwechslungen: Harte und weiche Konsonanten (g/k, d/t, b/p) („Gint“ statt „Kind“) oder lange und kurze Vokale („Sone“ statt „Sonne“) werden nicht unterschieden. Ähnliche Buchstaben (d/b, m/n, u/n, M/W) werden verwechselt („daben“ statt „baden“).
*Wörter und Namen: Wörter mit gleichem Anlaut werden verwechselt, Namen können nicht gemerkt werden bzw. werden den falschen Personen zugeordnet.
*Wahrnehmungsfehler: „Einfache“ Wörter werden falsch geschrieben. Innerhalb einer Aufgabe wird das gleiche Wort auf unterschiedliche Weise geschrieben („Bine“, „Piene“, „binne“ statt „Biene“).
*Verhalten: Beim Lesen und Schreiben wird eine angespannte Haltung eingenommen. Die Leistung des Kindes ist von der Tagesverfassung abhängig, es gibt gute und schlechte Tage. Es wird ungewöhnlich viel Zeit für Hausübungen in Anspruch genommen. Das Kind wird sehr leicht abgelenkt.

[Vgl. Diplomstudium Psychologie, EÖDL-Ausbildungen, persönliche Erfahrungswerte als Trainerin und dreifache Mutter legasthener Kinder, 2021]

Mögliche Anzeichen einer Dyskalkulie im Schulalter

*Schriftbild: Die Zahlen sind krakelig und unregelmäßig. Am Ende der Zeile kommt es zu einem Zusammendrängen der Rechnungen oder es wird über den Rand hinausgeschrieben. 
*Mengen: Mengen werden nicht richtig erfasst.
*Verwechslungen: Ähnliche Ziffern werden vertauscht ("1" und "7", "6" und "9"). Zahlen werden verkehrt ausgesprochen („57“ statt „75“).
*Zählen: Rückwärtszählen bereitet große Schwierigkeiten („42, 41, 40, 49, 48“).
*Zahlenraum: Die Orientierung im Zahlenraum fällt schwer.
*Rechnen: Die Zahlzerlegung wird nicht verstanden, das Kind zählt mit den Fingern. Unlogische Ergebnisse werden akzeptiert.
*Uhr: Analoge Uhrzeit bereitet große Schwierigkeiten.
*Serialität: Reihenfolgen (Wochentage, Monate) werden nicht behalten.
*Körperschema: Positionierungen (oben, unten, rechts, links) werden nicht richtig zugeordnet.
*Verhalten: Beim Rechnen wird eine angespannte Haltung eingenommen. Die Leistung des Kindes ist von der Tagesverfassung abhängig, es gibt gute und schlechte Tage. Es wird ungewöhnlich viel Zeit für Hausübungen in Anspruch genommen. Das Kind wird sehr leicht abgelenkt.


[Vgl. Diplomstudium Psychologie, EÖDL-Ausbildungen, persönliche Erfahrungswerte als Trainerin und dreifache Mutter legasthener Kinder, 2021]

Stärken

Das Kind hat ein sehr hohes Maß an Kreativität oder technischem Verständnis und umfassende Sichtweisen. Zudem entwickeln sich Betroffene oft zu ehrgeizigen und zielstrebigen Persönlichkeiten mit hoher Empathie.

[Vgl. Diplomstudium Psychologie, EÖDL-Ausbildungen, persönliche Erfahrungswerte als Trainerin und dreifache Mutter legasthener Kinder, 2021]